La capital - Santo Domingo
Die Hauptstadt der RD ist Santo Domingo, was soviel heißt wie "Heiliger Sonntag" oder "Heiliger Dominicus". Sie liegt ca. 30 km westlich von Boca Chica am Río Ozama und hat ungefähr 4 Mio. Einwohner, also etwas mehr als Berlin. Die Einheimischen nennen sie schlicht "la capital" ("Die Hauptstadt"):
(Quelle: Eigenes Werk, Alexrk2/Wikipedia/*) |
In Santo Domingo (SD) spiegeln sich herrlich die vielen Gesichter der Republik. Zunächst ein paar Einblicke:
Fährt man auf der autopista Las Americas nach SD hinein, taucht langsam die Stadt aus dem Dunst auf:
Die erste Erkundung von SD beginnt zumeist im ältesten Stadtteil, der zona colonial. Eher dezent weht einem hier beachtliche Geschichte entgegen:
Das Kolumbus-Haus - es war wirklich seins. Unklar nur, ob er auch darin gewohnt hat.
Kolumbus (span.: colón) weist den Weg in die neue Welt. Unter ihm, hier nicht sichtbar, der erste Indianer, der Lesen und Schreiben gelernt hat - eine Frau.
In diesem Haus hat Cortés die Erlaubnis zur Kolonialisierung, will sagen: Eroberung und Ausplünderung, Mittel- und Südmerikas erhalten. Eine gewiss nicht ganz unwichtige Volte der Weltgeschichte.
Auf dem Foto die bekanntere - wenngleich nicht besonders tolle - Haupteinkaufsmeile "el conde", die man gut zur ersten Orientierung in der Stadt nutzen kann:
Die üblichen Sehenswürdigkeiten (es gibt ziemlich viele) überlasse ich den handelsüblichen Reiseführern. Einzig noch zeigen möchte ich ein etwas anderes Monument. Nämlich dasjenige, das man an der Stelle errichtet hat, an der der seinerzeitige Dikator Trujillo - der dem Vernehmen nach gegen Ende seiner Amtszeit etwas eigenwillig geworden war - 1961 ermordet wurde:
Ob sich aus der Art und Farbe des Denkmals etwas über die Amtsführung Trujillo's ablesen lässt?** |
SD hat aber auch "normale" Seiten, wie etwa diese, wo die Dominikaner der Mittelschicht wohnen:
Zu Besuch im Stadtteil "Brisas del Este" |
Spielende Kinder des Stadtteils 'Cristo Rey' (SD) |
Das "normale" Kommerzviertel mit seinem bunten Treiben in der Nähe der calle Duarte:
Ein Video sagt mehr als 1000 Worte:
Barrio am Ozama, vermutlich "Maria Auxiliadora" |
Sieht harmlos aus, aber hier steigen auch "normale" Dominikaner nur eher ungern aus dem Auto: Barrio am Ozama |
Aber es gibt natürlich auch ganz andere Ecken zum Wohnen. Tauchen Namen wie "Piantini" oder "Bella Vista" auf der Visitenkarte auf, schnalzt der dominikanische Hörer mit der Zunge:
Blick auf den malecón (Strandpromenade) in besserer Wohnlage |
In einer Wohnung in Piantini |
Mann vergleiche einmal mit anderen Fotos, zB aus Boca Chica ... |
Im Mormonentempel in SD - in bester City-Lage |
Ansehnlich ist SD auch an seiner Strandpromenade (malecón), die sich kilometerweit erstreckt und an der man wunderbar flanieren und Sonntags mit den Dominikanern chillen kann.
Für einen Badeausflug eignet er sich jedoch nicht unbedingt an jeder Stelle:
Santo Domingo bei Nacht:
Auch Abends/ Nachts ist am malecón ordentlich was los; man kann dort Sport treiben, essen, trinken oder einfach in der warmen Abendluft spazieren gehen:
Ein echtes Übel von SD ist der Verkehr, den man zur Rushhour schlicht als Pest bezeichnen kann:
Im Tapón ("Stau"): Auf der Brücke Juan Bosch über den Río Ozama geht verkehrstechnisch erst mal nix mehr |
Auch lässt die Sauberkeit der Stadt mitunter an einzelnen ... oder auch mehreren ... Stellen, je nach Grad der eigenen Pingeligkeit, zu wünschen übrig:
Wie heißt es so schön? "Liebst Du die Reinlichkeit, gönn' andern auch die Freud' " |
Das sind übrigens keine besonders ausgewählten Fotos, sondern Alltagsbilder |
________
* Weitere Quellen: SRTM3, ETOPO1, VMAP0, http://www.one.gob.do,
http://lib.utexas.edu/maps/dominican_republic.html.
** Wer sich für den ehemaligen Diktator und sein "Wirken" interessiert, kann den eindrucksvollen und künstlerisch
wertvollen Film "Das Fest des Ziegenbocks" (DVD) ansehen, dessen Buchvorlage von Mario Vargas Llosa
(Literaturnobelpreisträger 2010) stammt.
*** Abgrenzung unklar; wird auch oft (nur) für Nordamerikaner verwendet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.