An der Waterkant in Bávaro/ Punta Cana
Heute machen wir mal einen Ausflug in die "DomRep", wie man sie üblicherweise kennt und sie sich auch gemäß Reiseprospekt vorstellt: Willkommen an der Ostküste in Punta Cana/ Bávaro!
(Quelle: Eigenes Werk, Alexrk2/Wikipedia/*) |
So muss Karibik aussehen:
Leider liegen die Örtchen aber am Atlantik und lassen sich daher nach meinem bescheidenen Verständnis nur eher gequält dem karibischen Meer zuordnen. Aber egal.
PC ist eine der geleckten Seiten der RD und nahezu 100% touristenfreundlich. Alles ist verhältnismäßig schön, sauber, sicher und überteuert. Es gibt ca. 35 Hotelanlagen, die zumeist ganz toll sein sollen und alle Annehmlichkeiten, zum Beispiel Luxussuiten, tolle Poolanlagen, mehrere Restaurants mit internationaler Küche, Golfplätze, Casinos usw. bieten. Der größte Komplex, das Bávaro Barcélo, beherbergt allein 6.000 Betten. Einige der Anlagen sind so groß, dass innerhalb eine Minigleisbahn verkehrt und die Heerschar der Angestellten mit einem eigenen Bustransport dorthin gebracht werden.
Wer will kann dort auch Eigentum in einer der großen, durch Mauern abgetrennten Örtchen im amerikanischen Stil ("gated community") erwerben. Mir fällt dazu vor allem ein Zitat aus dem Film "Man spricht deutsh" ein: "... Italiener lassen wir, speziell hier, überhaupt nicht mehr rein"** oder anders (auch schon gehört): "Spanien wäre ja ganz schön, wenn nur die Spanier nicht wären".
Mein Hotel "Cayacoa" war, verglichen mit den anderen Tempeln, etwas schlichter, aber mit ca. 16 €/ Tag auch deutlich günstiger:
King-Suite im Cayacoa |
Immerhin kann man kaputte Birnen schnell und einfach tauschen |
Bitte nicht vom Beckenrand springen (denn der Pool ist trocken) |
Von meinem Zimmerfenster aus kann ich sehen, was der Koch heute für Schlemmereien vorbereitet |
Von wegen "die überleben selbst einen Atomkrieg"! Einen Mitbewohner im Cayacoa hat es dahingerafft ... |
PC bietet außerdem wirklich schöne Strände:
Taxi? Wohin auch immer ... |
"Mein Freund, der Hai, ist tot ..." (frei nach Alexandra) |
Dazu gibt's auch pompöse Einkaufszentren, die sich vor manchem mitteleuropäischen Konsumtempel kaum zu verstecken brauchen:
In Bávaro selbst dominieren aber die üblichen und austauschbaren Touristen-Nippesläden mit Bildern, Ketten und Ramschzeugs, was der dortigen Einkaufsmeile den dezenten Hauch von "laaaaaaaangweilig" verleiht:
Die "Plaza Bávaro" ... oder so ... (gähn) |
"Das arme Cibao" (Gegend in der RD) - eine, an den Preisen gemessen, glatt gelogene Koketterie des nahen Mini-Supermarkts |
Für einen wunderbaren Pauschal- und all-inclusive Urlaub dürfte diese Ecke der RD daher sehr gut geeignet sein.
Richtig teuer geht übrigens auch in Punta Cana; etwa, wenn man im Punta Cana Village residieren möchte:
Hier kostet zum Beispiel eine Kugel Eis etwa 120 Pesos, also ca. 2,40 €. Verglichen mit dem üblichen Preis um 20 Pesos pro Kugel also doch ein gewisser Unterschied.
Ob's am Eispreis liegt? ... |
... manche Geisterstadt im Wilden Wester scheint mehr Einwohner zu haben. |
Der Flughafen von PC ist einer der wenigen, die einem einzigen privaten Besitzer gehören:
Der Airport versprüht einen ganz eigenen Charme, der irgendwo zwischen dem Frankfurter Flughafen, dem Airport Dortmund-Holzwickede und dem Mos Eisley Raumhafen anzusiedeln ist. So starten und landen dort zwar Flüge nach Manchester, Moskau und Timbuktu, auf der anderen Seite hat das Ding aber ein Palm ("Cana") Dach, es gibt draußen nur einen einzigen colmado (aha!) als Fressstand mit einem Sitzbereich ähnlich dem eines Campingplatzes und die Abflughafen hat die Größe von zwei mittleren Badehandtüchern:
In Deutschland so nicht erhältlich: Das hübsche Canadach des Flughafens |
Die Abflughalle ist zum Verlaufen groß |
Viel los war am Flughafen aber irgendwie nicht |
Colmados gibt's überall, auch am Flughafen |
Sitz- und Aufenthaltsbereich des Punta Cana Airport |
Ob das am FraPort auch so ginge? |
So, jetzt kennt der geneigte Leser endlich mal eine Schokoladenseite der RD. Einzig, man täusche sich nicht: Von der RD sieht man in so einem Fall wohl eher wenig, sondern bekommt eben eine glanzvolle Scheinwelt zu sehen, zumindest was das Leben der "normalen" Bevölkerung angeht. Ein Freund hat es so ausgedrückt: "Hier ist alles Plastik." Ich persönlich habe mich in Punta Cana und Bávaro auch eher gelangweilt und zumeist in den nahe gelegenen "dominikanischeren" Stadtteil Friusa verdrückt.
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* Weitere Quellen: SRTM3, ETOPO1, VMAP0, http://www.one.gob.do,
http://lib.utexas.edu/maps/dominican_republic.html.
** Film mit Gerhard Polt - ganz toll und ein echter Klassiker! Siehe hier: Filmvorschau.
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