3 Sehenswürdigkeiten von La Capital
Heute Teil 3:
Los Tres Ojos
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Santo Domingo sind die "Tres Ojos" ("Die drei Augen"). Dabei handelt es sich um (ehemals) unterirdische Seen, die von einem ebenfalls unterirdischen Fluß, dem Río Brujuela, gespeist werden. Durch einen Deckeneinbruch (meine Vermutung: Verursacht durch ein zu heftiges Bachata-Festival) liegen die Seen nunmehr offen und sind Teil des Parks "Mirador del Este".
Die Seen und Höhlen dienten schon den Ureinwohnern Hispaniolas, den Taíno-Indianern, als Kultstätte und Zufluchtsort, gerieten dann aber in Vergessenheit. 1916 wurden sie wiederentdeckt und seitdem von den einheimischen Dominikanern - die sich abseilten mussten - zum Baden benutzt, bevor die Höhle auch touristisch erschlossen wurde.
Ich möchte daher heute meine lieben Leser auf einen kleinen Ausflug in diese Unterwelt begleiten:
Willkommen in Tristram! Hier der Eingang zum 1. Level, erbaut 1972 |
Hier war einmal die Höhlendecke - heute wächst und grünt dort alles |
1. Lago de Azufre
Ganz herrlich scheint dem Besucher auf dem Rundgang als erstes der "Schwefelsee" entgegen:
Von "Schwefel"-Geruch zum Glück keine Spur; an tiefster Stelle ca. 4m tief |
Der Name rührt übrigens daher, dass man früher dachte, die farbgebende Substanz sei Schwefel - in Wahrheit handelt es sich jedoch um Kalzium und andere Mineralien.
2. Lago de Las Damas/ de Las Mujeres
Der heimelige "Damensee" diente seinerzeit den Frauen und Kindern dazu, sich getrennt von den Männern zu waschen:
3. Lago Nevera
Nach dominikanischem Verständnis mit ca. 15 - 20 Grad Celsius Wassertemperatur "eiskalt" (daher auch der Name "nevera" = "Kühlschrank") ist der dritte See, der Lago Nevera:
Steile Stufen führen zum Kühlschrank herab |
4. Lago de Los Zaramagullones
Wie der Name - "Drei Augen" - ja schon andeutet, gibt es außerdem einen vierten See, den "Lago de Los Zaramagullones". Der merkwürdige Name soll von einer "amphibischen Entenart" kommen, die von hier stammt. Klingt komisch und möchte ich lieber nicht treffen.
Diesen See erreicht man vom Lago Nevera aus über eine Fähre:
So stelle ich mir das vor: "Dem Acheron seid ihr geweiht ..." |
... nur gut, dass ich eine Münze für den Fährmann dabei habe ... |
Die Überfahrt lohnt, eröffnet sich einem doch einem - nach dem Durchschreiten einer "Piratenhöhle", in der auch Teile einer Tarzan-Serie gedreht worden sein sollen - eine ganz herrliche Aussicht:
Am Rande zur Abwechslung mal etwas Botanik:
Klare Aussage dieses Baumes: Finger weg! |
Im Mirador gibt es auch allerlei interessante Pflanzen, zum Beispiel den sog. Sandbüchsenbaum ("Javillo") - ein richtiges Schätzchen aus der Familie der Wolfsmilchgewächse.
Der Javillo hat zunächst eine - vor allem für Fakire - interessante Rinde, die ganz wunderbar mit Stacheln gespickt ist:
Die (was sonst: giftigen) Früchte des Baumes "explodieren" an warmen Tagen mit lautem Knall, wodurch die Samen bis zu 40m weit geschleudert werden.
Nicht zuletzt eignet sich der Milchsaft des Baumes zur Herstellung eines ganz fabelhaften Fisch- und Pfeilgiftes, das schon die Ureinwohner Hispaniolas zu schätzen wussten. Eine Rezeptrecherche blieb bisher allerdings erfolglos.
Länge: ungefähr 1 m |
Weiteres Wissenbröckchen: Bei meinem ersten Besuch in 2012 gab es in den Tres Ojos außerdem noch einige frei laufende (und ziemlich große) Leguane.
In 2013 waren jedoch keine der liebreizenden Echsen mehr da. Nach unbestätigter Auskunft eines Angestellten hatten diese letztlich einen Touristen gefressen und sich daran tödlich den Magen verdorben. Aha, so, so - auf das Anlocken von Besuchern versteht man sich hier wirklich ...
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